
Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach (kurz @luebue) schreibt in seiner Entwicklungsprognose der digitalen Kommunikation für 2015:
Mit Ephemeral Media entsteht nach dem Such-Web und dem Facebook-Web der dritte Kosmos digitaler Onlinekommunikation.
Ephemeral Media - was steckt dahinter?
Ephemeral Media bezeichnet die Kommunikation über Dienste wie SnapChat, Yo, WeChat oder Wickr. Die Dienste zeichnen sich dadurch aus, dass sie die publizierten Inhalte versuchen nur für einen bestimmten Zeitraum zugänglich zu machen. Sie versuchen das "Vergessen" in der Internet zu implementieren - wenngleich das nur schlecht möglich ist, denn digitale Inhalte können natürlich in dem Moment des Lesens auch unendlich auf anderen Kanälen oder Medien gespeichert oder distribuiert werden.
Siehe hierzu auch den Artikel von Jakob Steinhagen auf Netzpiloten.de: http://www.netzpiloten.de/ephemeral-apps-loeschen-sie-wirklich-sie-versprechen/
Ephemeral Media - die Potenzierung des Echtzeit-Momentums
Auch wenn das 100%-ige "Vergessen" der Nachrichten über SnapChat & Co nicht gewährleistet werden kann, so stellt es doch eine künstliche Verknappung des Konsums der Nachricht dar. Während über Google indizierte Inhalte auf Webseiten, in Foren, auf Twitter oder öffentlichen Facebook-Fanpages "ewig" auffindbar und damit zu jedem beliebigen Zeitpunkt "konsumierbar" sind, sind die "Ephemeral Media"-Inhalte nur in einem bestimmten Moment konsumierbar. Das erhöht den Druck des Empfängers, diesen Moment auch ja nicht zu verpassen - wenn es ihn interessiert!
Die "Ephemeral Media" potenzieren damit die Wirkungshebel der Echtzeit-Kommunikation, über die wir hier auch an anderer Stelle schon geschrieben haben. Weitere spannende erste Anwendungen werden in einem Artikel auf dem Blog von Percolate beschrieben: https://blog.percolate.com/2014/02/could-ephemeral-media-spark-a-creative-revolution/
Ephemeral Media als Engagement-Trigger
Es ist also das Echtzeit-Momentum (etas findet jetzt und nicht in einer Stunde statt), was Ephemeral Media für die Marketing-Kommunikation spannend macht. Abgeleitet aus der "Social Presence Theory" lässt sich dem Teilnehmer in dieser Kommunikationsform ein höheres Involvement und Engagement zusprechen, was dann auch wieder zu besseren Interaktionsraten führt. Eine Erklärung dieses Phänomens wird auch ausführlich in dem auf Percolate verlinkten Podcast mit dem Social Media Manager der "New Orleans Saints" (American Football Team) erläutert: http://casualfridays.com/snapchat-marketing-how-the-new-orleans-saints-are-scoring-with-snapchat/
Wie der Podcast auch schön darlegt, funktioniert diese Kommunikationsform aber auch nur "On-Season" - sprich während der Saison, wenn es etwas zu erzählen gibt. "Off-Season" wird es da schon schwieriger. Was dann letztendlich wieder zum Thema "Content Marketing" als Voraussetzung führt. Denn erst wenn wir kontinuierlich spanende (künstliche) Events und Inhalte haben, die wir "abfeiern" können, kann "Ephemerial Media" als Marketing-Booster wirken.
Damit komme ich zu meinem Schluss - dass "Ephemerial Media" in 2015 sicherlich gehypted werden, aber letztendlich keinen Effekt in Deutschland haben werden, da die Grundlagen für den Erfolg noch nicht da sind - sprich ein Umdenken in der Kommunikation zu einer "Content Strategie" als Basis. Darüber schreibt Wolfgang ja auch in seiner Entwicklungsprognose - dass es hier die Chance gibt, die es zu ergreifen gilt.
Diskutiert mit uns über die aktuellen Veränderungen beim Content & Social Media Marketing
Jetzt kostengünstiges Ticket zum Shift/MarKom D2M SUMMIT sichern! Mehr Infos!
Wir legen großen Wert auf sachliche und unabhängige Beiträge. Um nachvollziehbar zu machen, unter welchen Rahmenbedingungen unsere Inhalte entstehen, geben wir folgende Hinweise:
- Partnerschaften: Vorgestellte Lösungsanbieter können Partner oder Sponsoren unserer Veranstaltungen sein. Dies beeinflusst jedoch nicht die redaktionelle Auswahl oder Bewertung im Beitrag.
- Einsatz von KI-Tools: Bei der Texterstellung und grafischen Aufbereitung unterstützen uns KI-gestützte Werkzeuge. Die inhaltlichen Aussagen beruhen auf eigener Recherche, werden redaktionell geprüft und spiegeln die fachliche Einschätzung des Autors wider.
- Quellenangaben: Externe Studien, Daten und Zitate werden transparent kenntlich gemacht und mit entsprechenden Quellen belegt.
- Aktualität: Alle Inhalte beziehen sich auf den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Spätere Entwicklungen können einzelne Aussagen überholen.
- Gastbeiträge und Interviews: Beiträge von externen Autorinnen und Autoren – etwa in Form von Interviews oder Gastbeiträgen – sind klar gekennzeichnet und geben die jeweilige persönliche Meinung wieder.