Gastbeitrag von Oliver Tabino (linkfluence, Sponsor)
Gegen Ende eines Jahres wird häufig Bilanz gezogen. Man blickt auf die vergangenen Monate zurück, freut sich über Positives, ärgert sich vielleicht über Negatives und ist dann doch immer wieder überrascht, welche nicht immer ganz zu planenden Entwicklungen in 12 Monaten passieren.
Das #Somofo ist für die Monitoring-Branche ein wichtiger Jahresabschluss und zugleich ein Blick in die nahe Zukunft. Prognosen sind immer schwierig und letztendlich sind Gespräche mit Kunden, Projektanfragen und natürlich der Austausch mit Kollegen eine wichtige Basis für die Annahmen, die wir für das neue Monitoring-Jahr treffen.
Im Folgenden „bescheren“ wir Ihnen ein paar Annahmen, die wir bei linkfluence treffen und sind natürlich gespannt, wie das die #Somofo Besucher sehen.
Mein Tool, mein KPI, meine 500 Millionen Quellen
Klar, wir befinden uns in einem Ratrace. Jeder Anbieter möchte das beste Tool entwickeln und verkaufen. Wie in der Automobilbranche werden die „Motoren“ mit mehr PS ausgestattet, es gibt ein Chiptuning, man kann zwischen Diesel, Benzinmotoren und Hybridmotoren wählen und letztendlich geht es immer nur um eins: um schneller, höher, weiter.
Hat das Tool 500.000 Quellen oder doch 500.000.000? Wer will das noch kontrollieren und einschätzen? Aber mitziehen muss man, damit man beim Excel-Sheet Vergleich nicht aussortiert wird. Sicherlich wird das Ratrace um Innovationen und Verbesserungen weitergehen, aber die Tool-Anbieter sollten sich vorsehen. Nicht ALLES, was man messen kann, macht auch SINN.
Können kann man viel
Ich persönlich komme aus der Marketing-Forschung und Beratung. Zum Thema Social Media Monitoring kam ich vor ca. 5 Jahren. Eine lange Zeit in dieser jungen und hochdynamischen Branche. Mein Arbeitsalltag sieht häufig so aus: 1. Unsere Auftraggeber haben ein Problem oder eine Frage. 2. Die durch ein Monitoringtool gesammelten Daten sind aber meistens noch keine Antworten auf diese Fragen oder lösen das Problem nicht. 3. Manchmal wird das Problem sogar noch verschärft durch die Daten.
Die Frage ist meines Erachtens also nicht „was geht“, sondern ob „das was geht“ Sinn macht, die Probleme löst und die Fragen der Kunden beantwortet. Deshalb werden Monitoring-Anbieter meines Erachtens immer stärker in das Monitoring-Design mit eingebunden. Die Ergebnisse, die ein Monitoring liefert, sind immer nur so gut wie die Konzeption, also wie ein Monitoring strategisch aufgesetzt ist. Und dazu braucht man mehr Fähigkeiten als nur ein gutes Tool!
Wer nicht fragt bleibt dumm
Fragen sind in der traditionellen Marktforschung ein sehr wichtiges Mittel für die Erkenntnisgewinnung. Die traditionelle Marktforschung gerät immer wieder in die Kritik: Old School Methoden, nicht schnell, zu teuer, nicht an den Zielgruppen dran, beeinflussend, etc. Das will ich hier gar nicht diskutieren, denn noch vor 1 oder 2 Jahren hatte ich den Eindruck, dass es sich fast um eine Art Glaubenskrieg handelt: Gute Methoden, gegen böse Methoden. Alles Quatsch!
Denn, auch wenn man sich der Social Media Forschung oder dem Social Media Marketing mit voller Inbrunst widmet, eines sollte man nicht vergessen: Fragen bleiben extrem wichtig. Gerade im Monitoring sind Forschungsfragen wichtiger denn je. Sie strukturieren ein Thema und helfen uns dabei, das Forschungsdesign zu entwickeln. Außerdem sind Fragen ein unerlässliches Instrument für uns, das Erkenntnisinteresse unserer Auftraggeber heraus zu kitzeln.
Warum, könnte man mir jetzt entgegen, ich gebe doch einfach Suchworte in ein Tool ein und lasse mich überraschen! Kann man so sehen, aber Überraschungen sind nicht immer gern gesehen, vor allem, wenn es um Machbarkeit, zu erwartenden Output und somit um Budget und Timings geht. Vor ein paar Jahren noch haben einigeAnbietervollmundig versprochen, dass z.B. Trendforschung im Social Web völlig problemlos und nach dem Plug & Play Verfahren möglich ist. Natürlich ist das nicht so.
Selbstwahrnehmung vs. Fremdwahrnehmung
Diskutiert mit uns über die aktuellen Veränderungen beim Content & Social Media Marketing
Jetzt kostengünstiges Ticket zum Shift/MarKom D2M SUMMIT sichern! Mehr Infos!