Gastbeitrag von Holger Gumbrecht (dimelo) Die Frage nach der Besonderheit von "Social Customer Service" wird besonders gerne von unternehmensinternen Interessenvertretern gestellt, speziell solchen aus dem IT-Bereich. Oder anders gesagt: In welchem Umfang stellt Social Customer Care über soziale Netzwerke Unternehmen vor neue Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt? Für viele Entscheider im Bereich Kundensupport, die Erfahrungen mit eingehenden Email-Beschwerden haben, scheint diese Frage mehr als berechtigt; schließlich geht es beiden Fällen um asynchrone, textbasierte Nachrichten, die bearbeitet werden wollen.
Kundensupport live !
Um es auf den Punkt zu bringen: Social Customer Care ist Kundensupport als öffentliche Darbietung. Auch wenn man nicht zwingend immer im Mittelpunkt steht, so ist man doch nicht allein und weiß nie, ob und wie viele Zuschauer es gibt! Wenn ein unzufriedener Kunde eine E-Mail an den Kundendienst schickt, dann bleibt das eine Angelegenheit zwischen dem Sender und dem Empfänger. Es handelt sich um eine „one to one“-Nachricht, also eine Kommunikation zwischen zwei Teilnehmern. Vielleicht ist das Fehlen von Zuschauern auch der Grund, warum die Qualität der Leistung hier nicht unbedingt immer mit dem Markenversprechen übereinstimmt. Zudem erwarten Kunden hier nicht unbedingt eine besonders schnelle Antwort auf ihre Anfrage. Für Kundensupport in sozialen Netzwerken aber gelten andere Spielregeln. Wenn ein unzufriedener Kunde eine Nachricht twittert oder auf der firmeneigenen Facebook-Seite postet, dann will er damit erreichen, dass andere Kunden diese Nachricht sehen. Und obwohl es eigentlich einen konkreten Adressaten gibt, wird so aus der „one-to-one“- eine „one-to-many“-Nachricht, die viele Zuschauer erreicht.Social Customer Care macht aus diskretem Kundensupport eine öffentliche Verpflichtung
Kunden wissen um die überaus schädliche Wirkung negativer Werbung für eine Marke und nutzen dies als Hebel, um auf vermeintlich lästige Fragen schneller zuverlässige Antworten zu bekommen. Das ist auch der Grund, warum viele Kundendienstcenter mit dem Kundensupport in sozialen Medien ein echtes Problem haben: Der Ruf der sozialen Netzwerke als Verstärker für die Sichtbarkeit der Marken ist berechtigt und wird weltweit geschätzt; ihre Macht, Kundendienst-Krisen heraufzubeschwören, weit weniger. Doch schauen wir uns diese Zusammenhänge einmal näher an: In welcher Form und welchem Umfang hat der öffentliche Kundensupport Einfluss auf das öffentliche Ansehen einer Marke oder eines Unternehmens?Die Grenzen zwischen privater und öffentlicher Kommunikation verschwimmen
Wenn ein Kundendienstberater über ein soziales Netzwerk eine Nachricht erhält, dann muss er:- Deren Eingang umgehend bestätigen (und zwar aus Rücksicht auf den Sender und die etwaigen Zuhörer!).
- Gegebenenfalls mittels einer privaten Nachricht (auf demselben Kanal oder per E-Mail) weitere Informationen zu der Problematik anfordern.
- Auf diese Nachricht antworten.
- Das Problem des Kunden intern lösen oder dem Kunden eine Empfehlung geben, wie er dies selbst machen kann.
- Eine abschließende private (oder auch öffentliche, wenn auch andere Nutzer davon profitieren könnten) Antwort senden.
- Die etwaigen “Zuhörer” über den glücklichen Ausgang der Geschichte informieren.
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