Stefanie Söhnchen: Kommunikation braucht mehr Datenorientierung

Im Rahmen unserer inhaltlichen Aufarbeitung der verschiedenen Diskussionen der Shift/Markom gehen wir auch gerade die #d2mtalks nochmals durch. Dabei war im Frühsommer ein weiterer Talk besonders herausstechend - und zwar das Gespräch mit Stefanie Söhnchen, Vice President Digital bei PIABO Communications. Als Kommunikationsexpertin mit Erfahrungen in verschiedenen Stationen kämpft sie immer wieder für eine integriertere Sicht in der Kommunikation.

Dies war dann auch Gegenstand des #d2mtalks mit ihr. Dabei unterstrich sie die Bedeutung eines konsistenten Kommunikationsansatzes über verschiedene Plattformen, wobei sie besonders auf die Kombination von Social Media und unternehmenseigenem Storytelling hinwies. Die Notwendigkeit einer datenbasierten Entscheidungsfindung im Kontext digitaler Transformationen stand dabei auch im Fokus der Diskussion. 

Nachfolgend haben wir die für uns wichtigsten Punkte aus dem Gespräch herausgearbeitet.

Datengetriebene Strategien im Fokus: Kernthemen der integrierten Kommunikation

In dem Dialog mit Björn Negelmann und Thorsten Ising erörterte Stefanie Söhnchen, Vice President Digital bei PIABO Communications, die wesentlichen Aspekte integrierter Kommunikation in unserer zunehmend vernetzten Welt.

Im Mittelpunkt des Gesprächs standen fünf Kernthemen:

Integrierte Kommunikationsstrategie

Stefanie Söhnchen unterstrich die Bedeutung einer kohärenten Kommunikationsstrategie, die verschiedene Plattformen und Kanäle nahtlos miteinander verbindet. Sie betonte, wie wichtig es ist, sowohl Social Media als auch gezieltes Storytelling zu nutzen, um eine starke und attraktive Unternehmenspräsenz aufzubauen.

Dabei stellte sie auch die "Customer Journey" als wichtige Analysewerkzeug für die Kommunikation heraus. Kommunikation muss ganzheitlich und auch "situativ" verstanden und angegangen werden. Dabei gilt es zu fragen: "Was will ich denn eigentlich erreichen? Wen will ich erreichen? Und wo in welchem Stadium zum Beispiel der Customer Journey will ich die erreichen?"

Herausforderungen und digitaler Wandel

Die Diskussion beleuchtete dann die vielfältigen Herausforderungen, mit denen Unternehmen bei der Umsetzung integrierter Kommunikationsstrategien konfrontiert sind. Stefanie Söhnchen betonte die Bedeutung der digitalen Transformation und die Notwendigkeit, sich kontinuierlich an die sich verändernde Technologielandschaft anzupassen.

Ein weiterer Punkt war einmal mehr die Forderung nach der Auflösung von Silos in den Unternehmen. "Bei Unternehmen, wo es eine integrierte Comms- und Marketing-Abteilung gibt, laufen die Prozesse schon heute viel besser!"

Data Driven Everything auch für die Kommunikation

Aus den Besonderheiten des digitalen Zeitalters wurde dann im Gespräch die Rolle von Daten bei der Konzeption und Umsetzung von Kommunikationsstrategien abgeleitet und diskutiert. Stefanie Söhnchen erklärte, wie wichtig es ist, Entscheidungen auf Basis von Datenanalysen zu treffen, um die Effektivität zu steigern und den Return on Investment zu maximieren.

Insbesondere mit Blick auf die aktuellen KI-Entwicklungen ist hier aber im Nachtrag anzuführen, dass die Kommunikation durch die aktuellen KI-Entwicklungen massivst in der Disruption stehen. Die generative KI stellt den rein manuellen Kommunikationsprozess komplett in Frage. Neben den strukturierten Daten über Stakeholder, ihre Interessen und die KPIs unsere Maßnahmen, braucht es jetzt auch die unstrukturierten Daten zum Training, Fine-Tuning und Anpassen der generativen Modelle der Content-Produktion.

Veränderungsmanagement und Teamarbeit

Vor diesem Hintergrund ist Bedeutung von Change Management und Teamintegration so wichtig, was auch von Stefanie Söhnchen betont wird. Sie erläutert, wie entscheidend es ist, Teams in den Transformationsprozess einzubinden und den Wandel in der Unternehmenskommunikation aktiv zu gestalten.

Hier gilt es aus Ihre Sicht zu verstehen, auch Raum für Skepsis und Ängste zu geben und in einem Co-Creation-Ansatz neue Wege zu finden. "Wenn das nicht passiert, dann ist das schmerzhaft, weil es dann einfach evaporieren wird und dem Team das Gefühl vermittelt wird, nicht mit der Zeit zu gehen und diesen Support nicht zu haben." Hier empfiehlt sie einen Design Thinking Ansatz um den neuen Weg zu finden.

Zukunft der Kommunikation

Abschließend gab Stefanie Söhnchen einen Ausblick auf die Zukunft der Kommunikation. Sie skizziert eine Welt, in der die Integration von Technologie, Datenanalyse und menschlicher Kreativität im Vordergrund steht, um in der komplexen und vernetzten Kommunikationslandschaft erfolgreich zu sein. KI ist nicht alles und Kreativität entsteht für sie immer an dem Schnittpunkt zwischen Menschen und den Daten.

Fazit: Kommunikation steht im Wandel

Das Gespräch mit Stefanie Söhnchen verdeutlicht die wachsende Bedeutung einer datengetriebenen Kommunikationsstrategie, besonders angesichts der Integration generativer KI in den Redaktionsprozess. Stefanie Söhnchen betonte, dass die Anpassung an digitale Innovationen und die Nutzung datenbasierter Erkenntnisse für effektive Kommunikationsmaßnahmen entscheidend sind. Die Einführung von KI-Technologien im redaktionellen Bereich erfordert ein weiteres Umdenken in der Arbeitsweise und Strategieentwicklung, um die Potenziale dieser Technologien voll auszuschöpfen.

Im Zuge dieser Veränderungen unterstrich Söhnchen die Notwendigkeit des Change Managements und der Mitarbeiterbeteiligung. Dies gilt auch für die erfolgreiche Eingliederung von KI in Kommunikationsprozesse. Es geht immer darum, wie Teams in diesen Wandel eingebunden und für die Nutzung neuer Technologien befähigt werden. Dieses Gespräch untermauerte einmal mehr, dass der Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderungen in der Kommunikationsbranche in der Kombination aus technologischer Anpassungsfähigkeit, datenbasierten Prozessen und menschlicher Kreativität liegt.