Es ist Halbzeit bei unserer Experten-Runde zur "Zukunft der PR", die wir vor knapp mehr als einer Woche ins Leben gerufen haben. Wir haben mittlerweile sechs Expertenmeinungen online gestellt und einige kommen noch. (Ziel ist es bis zum PR 2.0 FORUM ein kleines Kompendium zusammengestellt zu haben, welches wir dann auch wieder veröffentlichen!) Im folgenden habe ich mal die mir ins Auge springenden Punkte aus den Antworten zusammengetragen: Entwicklungen zum Gegenstand der PR
- Online-PR substitutiert klassische PR; die virtuelle Öffentlichkeit gewinnt an Bedeutung => damit muss PR ganzheitlicher und internationaler verstanden werden (Dr. Thomas Pleil)
- "wirkliche Dialoge" - (die im Zweifel auch zu veränderten Handlungen führen) (Dr. Thomas Pleil)
- PR 2.0 ist ... Anwendung von Methoden des offenen Dialogs auf andere Gesprächspartner (als nur Presse/Journalisten, aber auch mehr als nur Schlüsselpersonen - siehe Rolle als Ansprechpartner für "Web-Außenwelt") (Ira Reckenthäler)
- "Es geht hierbei um die transmediale Entwicklung von Kommunikation - Bezugspunkte zu Themen müssen sich auf verschiedenen, miteinander vernetzten, unterschiedlichen Zwecken unterworfenen Plattformen ebenso finden wie zunehmend in der sogenannten 'Augmented Reality'." (Björn Eichstädt)
- PR muss sich zunehmend als Ermöglicher (Enabler) von Kommunikation verstehen - ist nicht mehr das einzige Sprachrohr, sondern die Schlüsselstelle, die auch andere in Szene setzt (Dr. Thomas Pleil)
- Wandel von der One-Voice-Policy (hier spricht nur die PR) zur One-Message-Policy (alle Unternehmens-verwandten Kommunikatoren - sprich Abteilungen, Mitarbeiter, Partner oder Stakeholder erzählen die gleiche Geschichte) => erfordert eine Governance- und Ausbilder-Rolle für PR
- "Sie [die PR-Verantwortlichen] werden Kommunikationsprokura an Mitarbeiter vergeben und die Leitplanken aufstellen, innerhalb derer Kommunikation sich bewegen soll." (Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach)
- PR muss der erste Ansprechpartner für die "Web-Außenwelt" werden (Ira Reckenthäler)
- Gezielte Öffentlichkeitsarbeit der PR richtet sich an Schlüsselpersonen mit großer Reichweite (nicht unbedingt Presse, aber auch Presse)
- vom reinen Sender-Modus zum Monitoring- und Governance-Modus
- Entwicklungen zu mehr inhaltlicher Breite und direkterer Ansprache aufgrund der neuen sozialen Medien
- "In Zukunft werden wir mehr in einer digitalen Infrastruktur agieren. Wir werden multimedialeren Content produzieren: also nicht nur Text, sondern Texte, Videos, Fotos, Audio-Inhalte, Websites, Präsentationen, Apps etc. Diesen Content werden wir auf Plattformen wie YouTube, Slideshare, issuu, Flickr und Co. hosten. Im Rahmen unserer eigenen Präsenzen werden wir diese Inhalte in Blogbeiträge und Websites einbinden und über Kommunikations-Plattformen wie Twitter, Facebook, Foursquare und vielleicht auch noch die gute, alte Email kommunizieren." (Björn Eichstädt)
- Pressemitteilung bleibt relevant, aber fokussiert und nicht mehr für die Massenaussendung
- Pressemitteilung als Instrument der "Themenkontextualisierung" (Björn Eichstädt)
- Online-Pressemitteilung auch v.a. dort, wo Unternehmen (noch) keinen Dialog leisten können
- Format der Pressemitteilung wird vielfältig; im Kern wird es eher ein Teaser-Format mit Zugang zu weiteren Ressourcen (online & offline)
- Reichweitenfunktion der verteilten Pressemitteilung auf Online-Plattformen
- "Das Format [der Pressemeldung] wird so sein, wie es die Empfänger wollen." - das Social Media Release ist nicht die neue Wunderwaffe für alle Informationsbelange
- "Impulse von Außen werden zukünftig schneller und häufiger geschehen und nicht immer als Reaktion auf eine Unternehmensaussage" (Ira Reckenthäler)
- "Für die Story-Entwicklung wird es daher eher darum gehen zu sehen, wie die Unternehmensgeschichten so erzählt werden können, dass sie an die Themen angeschlossen werden können, die die Zielgruppen bewegen." (Dr. Georg Kolb)
- "Nur wird diese Story und ihre Vermittlung, das sogenannte Storytelling, transmedialer und interaktiver Ablaufen." (Björn Eichstädt)
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